Wie wird eine Brücke eigentlich stabil? Man kann so etwas ganz einfach erklären, wenn man die richtigen Beispiele kennt, was etwa die Nürnberger Innenarchitektin Carmen Dittrich von sich behaupten kann. Bei ihrer Brückenführung für sechs+sechzig demonstrierte sie ihren großen und kleinen Zuhörern das Stabilitätsprinzip mit einem etwas stärkeren Karton. Diesen ließ sie zu einem M falten – und siehe da: Er steht viel stabiler auf der Brüstung des Nürnberger Henkerstegs, als wenn er nur zwischen zwei Stützen geklemmt worden wäre.
Nürnbergs Übergänge über die Pegnitz sind so malerisch, dass es schade wäre, sie einfach nur eilig zu passieren. Ihre Konstruktion war teilweise so fortschrittlich, dass sich andere Baumeister daran orientierten. Carmen Dittrich kann dies am Beispiel des Kettenstegs deutlich machen: Etwas belächelt von den größeren Enkeln in der Runde, verglich sie die Konstruktion mit der »Golden Gate Bridge« in San Francisco. Stilbildend war die fränkische Variante im ursprünglichen Zustand bestimmt. Denn als sie 1825 errichtet wurde, war sie die erste frei schwebende, an Ketten hängende und in der Mitte auf einer Insel abgestützte Flussbrücke Deutschlands.
Insgesamt sieben Brücken zählte Nürnberg im ausgehenden 18. Jahrhundert innerhalb der Stadtmauern. Die Fleischbrücke ist eine davon, andere sind die Museumsbrücke oder die Spitalbrücke mit dem Blick Richtung Heilig Geist Spital und der Nürnberger Brille.